Am Donnerstag, den 04. Mai 2017 hatten alle Mitglieder des Rates die Gelegenheit, sich einen ersten Überblick über den Zustand der Langenhagener Schulen zu machen. Nach und nach sollen alle Schulen folgen und als erstes standen die Adolf-Reichwein-Schule, die IGS-Süd Langenhagen und die Robert-Koch-Realschule auf der Agenda.
Zuerst einen herzlichen Dank an die Schulleiterinnen und Schulleiter, dass diese uns diesen Einblick während des Unterrichtsbetriebs überhaupt ermöglicht haben. Aber nur so wurde auch wirklich deutlich, welche Situationen an unseren Schulen herrschen. Wir sagen auch danke für die Zeit, die man sich genommen hat, um uns wirklich die Probleme aber auch Sorgen und Nöte aufzuzeigen und einen sehr umfangreichen und detaillierten Überblick gegeben hat. Nur so ist es, z.B. mir als Ratsmitglied aber auch unserer Wählergemeinschaft sowie auch allen anderen Vertreterinnen und Vertretern überhaupt möglich, all die notwendigen Entscheidungen über Umbau- oder Neubaumaßnahmen für unsere Schulen richtig zu beurteilen und zu beschließen.
Erschreckend ist, dass wir schon an diesen 3 Schulen einen erheblichen Nachholbedarf haben. In jede Schule muss massiv investiert oder aber auch neu gedacht, gebaut und abgerissen werden. Und wer jetzt noch davon redet, dass eine 3. IGS im Zentrum gebaut werden muss, der hat an diesem Tag entweder nicht aufgepasst oder aber ist belehrungsresistent.
Die Robert-Koch-Schule fällt als möglicher Nachfolger für eine 3. IGS komplett raus. Wo bitte schön soll da noch gebaut werden? Hier muss man von Anfang ehrlich sein und deutlich sagen, dass man hier niemals eine vernünftige moderne an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler ausgerichteten Schule als 3. IGS bauen kann. Ein Weiterbetrieb als Realschule ist aus unserer Sicht möglich, wenn man die notwendigen Umbaumaßnahmen in die Wege leitet.
Die IGS-Süd Langenhagen leidet ebenfalls unter erheblichen Platzbedarf. Hier muss in den nächsten Jahren massiv investiert werden. Die Klassen sind teilweise wie Schläuche und wenn man dann sieht, wie dort bis zu 30 Kinder in einem ca. 45 m² großen Raum beschult werden, obwohl vom Gesetzgeber mindestens 60 m² vorgesehen sind, dann kann man nur den Kopf schütteln. Und dann kommt ja noch hinzu, dass die Schule als die 2. IGS in Langenhagen immer weiter aufwächst und noch eine Grundschulzweig der Schule angehört. Hier sind massive Kraftanstrengungen notwendig damit schnellstmöglich die Politik die erforderlichen Maßnahmen beschließt und anschiebt.
Die Adolf-Reichwein-Schule ist baulich aus den sechziger Jahren. Es wurden Bauunterhaltungsmaßnahmen getroffen aber wirkliche Investitionen zur Verbesserung der räumlichen Situation wurden nie durchgeführt. Zwar wurde ein Fahrstuhl für eine Behindertengerechte Beschulung eingebaut aber ansonsten gibt es auch hier viele Maßnahmen zu beschließen. Ein Schulgebäude, welches nur von Links oder Rechts als Zutritt zu den Klassenzimmern genutzt werden kann und die Klassenzimmer ohne einen Flur oder ähnliches verbindet und man nur von Raum zu Raum durch die Klassenzimmer gehen kann, ist nicht mehr zeitgerecht. Brandschutztechnisch scheint dies wohl in Ordnung zu sein, aber im Falle eines Falles haben wir da erhebliche Bauchschmerzen. Was aber wirkliche Probleme bereitet ist die Belüftung der Klassenzimmer. Fenster die ohne Gegenlüftung nur ca. 10 cm geöffnet werden können, weil die Fenster noch aus den 60er Jahren stammen, erzeugen eine Raumluft, die einen Erwachsenen schon zu schaffen machen. Was sollen unsere Kinder erst dazu sagen. Auch ist an dieser Schule z.B. die Turnhalle nicht von der Schule getrennt, so dass Vereine, die die Sporthalle außerhalb der Schulzeiten nutzen, sich im Bereich der Schule bewegen und z.B. die Toiletten benutzen müssen. Vor über 7 Jahren wurde wohl mal beschlossen, dass dieser Bereich der Schule deswegen umgebaut werden soll, passiert ist leider nichts.
All diese in Kurzform zusammengefassten Punkte zeigen auf, dass wir nicht nur schnellstmöglich endlich die Schullandschaft in Langenhagen neu aufbauen, gestalten aber auch Instand setzen müssen, sondern dass wir endlich massiv investieren müssen, um diese Situationen zu beenden.
Fazit:
Wir werden uns daher nicht nur für schnelle Entscheidungen einsetzen sondern auch eine eine Art Lebens-TÜV für die Schulen fordern, in denen für die Zukunft genau festgelegt ist, welche Maßnahmen in welchem Jahr durchgeführt werden sollen oder müssen. So und nur so kann man es aus unserer Sicht verhindern, dass, wie bisher geschehen, immer dann wenn etwas zur Renovierung aber auch Instandhaltung anstand, etwas anderes viel dringender gemacht werden musste und so jede Schule kontinuierlich in den Maßnahmen immer weiter nach hinten runtergerutscht ist. Darüber hinaus ist es als Erstmaßnahme zwingend erforderlich dass sich Politik und Verwaltung schnell darüber einig werden, welche Maßnahme mit welcher Priorität in einer Prioritätenliste aufgenommen und dann unverzüglich umgesetzt werden müssen.