In Langenhagen wird am Samstag, den 21.10.2017 erstmals ein Beirat für Menschen mit Behinderung gewählt.
Wussten Sie, dass es in Langenhagen ca. 7.500 Menschen mit einer Behinderung gibt? Ich war von dieser hohen Zahl doch sehr überrascht und berücksichtigt man dabei, dass in diesem Zusammenhang ja auch oftmals Familienangehörige betroffen sind, die sich aufopfernd und liebevoll um Ihre Angehörigen kümmern, dann reden wir von ca. 25% aller Langenhagener, die unmittelbar oder mittelbar von einer Behinderung und den täglichen Herausforderungen betroffen sind.
Aber „Behinderung ist nicht gleich Behinderung“. Manche sind körperlich behindert, wie z.B. Blind oder sitzen im Rollstuhl. Manche haben nur Bewegungseinschränkungen durch einen Schlaganfall und andere wiederum sind ohne Fremde Hilfe nicht einmal mehr in der Lage selbstständig zu essen oder die Notdurft zu verrichten, weil sie z.B. an Demenz erkrankt sind, eine Krankheit die leider immer weiter um sich greift und in der Zukunft immer mehr erhebliches soziales Engagement aber auch geschultes und fair entlohntes Pflegepersonals bedarf.
Und dann ist dort noch das Zauberwort Inklusion, was vieles in einem ersten Ansatz mit der Schule und Schülerinnen und Schülern in Verbindung bringen. Aber auch nach der Schule bedarf es im Arbeitsleben neben der Integration auch die Inklusion in den Arbeitsalltag. Kein Mensch soll mehr aufgrund einer körperlichen oder seelischen Behinderung aus dem Alltag und dem Leben ausgeschlossen werden.
Darum hat der Rat der Stadt Langenhagen die Einrichtung eines Beirats für Menschen mit Behinderung beschlossen, der am Samstag, den 21.10.2017 erstmals gewählt werden soll. Aufgabe des Beirats ist, Rat, Stadtverwaltung und Öffentlichkeit auf die Interessen und die Belange von Menschen mit Behinderungen, unter Berücksichtigung aller Bereiche von Behinderungen, aufmerksam zu machen und auf ihre aktive Teilhabe am Leben in der
Gesellschaft hinzuwirken.
Im Einzelnen hat der Beirat u.a. folgende Aufgaben:
• Sammlung von Interessen und Nöten der Menschen mit Behinderungen und Weiterleitung zur Hilfe an die Politik und/oder dafür zuständige Institutionen
• Beratung von Rat, Verwaltungsausschuss und Verwaltung der Stadt Langenhagen in Behindertenfragen und Fragen der Inklusion
• Einbringung von Anträgen, Empfehlungen und Stellungnahmen
• Entwicklung von Lösungen in Kooperation mit Dienstleistern und ehrenamtlichen Gremien
• Anregungen für Konzepte, Projekte und Aktionen an den Rat, an Fachausschüsse und auch Unternehmen und Institutionen (z.B. Inklusion im Sport, in Wohnprojekten; Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden, insbesondere
Schulen)
• Entsendung von Mitgliedern in die Fachausschüsse des Rates zur Beratung und Information
Wir reden hier also davon, dass Menschen mit einer Behinderung aber auch Angehörige sowie amtlich bestellte Betreuer die Möglichkeit haben, aktiv mitzugestalten und Ihre Alltagserfahrungen aber auch Sorgen und Nöte gegenüber dem Rat darzustellen und so zu erreichen, dass Mängel abgestellt oder aber Verbesserungen im Alltag erreicht werden können. Der Beirat wählt dazu 8 Vertreter, welche mindestens einen Behinderungsgrad von 30% haben. Die Verteilung soll wenn möglich paritätisch erfolgen. Und diese Wahl ist am Samstag, den 21.10.2017 ab 15.00 Uhr im Rathaus. Wer sich noch aktiv zur Wahl stellen will kann auch noch am Samstag um 14.00 Uhr im Rathaus seine Bewerbungsunterlagen abgeben und sich zur Wahl aufstellen lassen. Wichtig ist aber auch, dass möglichst viele Menschen mit einer Behinderung zu dieser Wahl gehen und Ihre Vertreter auch wählen.
Hier finden Sie den Link zur Wahl des Beirats sowie weitere Informationen:
Hier ist der Link zum aktuellen Flyer für die Wahl zum Beirat für Menschen mit Behinderung: