Das Ende des Freibades in Godshorn war trotz emotionaler Debatte nicht mehr zu verhindern

Am Montagabend, den 15.05.2017 hat der Rat der Stadt Langenhagen durchaus sehr leidenschaftlich und emotional um den Erhalt des Freibades in Godshorn debattiert und gerungen. 

Die Ortsbürgermeisterin von Godshorn (CDU) Frau Ute Biehlmann-Sprung hatte gemeinsam mit  unserem Ratsmitglied Andreas Eilers (WAL) zu Beginn der Debatte an den Bürgermeister noch 6.500 Unterschriften für den Erhalt des Freibades übergeben. 5.500 Unterschriften kamen von der CDU und 1016 von der WAL.  Am Ergebnis hat es leider nichts geändert. 

Zur Erinnerung:

Die WAL war mit die Erste, die im Wahljahr 2016 schon im April den Erhalt des Freibades gefordert und im Rahmen einer Petition im August auf die Agenda gebracht hat. Nach der Wahl und der neuen Konstituierung hat auch die CDU in Godshorn, Engelbostel sowie Schulenburg sich für den Erhalt eingesetzt. Um den Bürgerwillen deutlich zu machen, hat die WAL daher in Zusammenarbeit mit Teilen der CDU versucht sich für den Erhalt stark zu machen und einzusetzen.

Fast 90 Minuten wurde im Rat sehr emotional aber auch argumentativ diskutiert bis es zu einer namentlichen Abstimmung kam. Jedes einzelne Ratsmitglied musste sich öffentlich erklären. Am Ende waren es für den Erhalt 18 Ja Stimmen und 21 Nein Stimmen. Damit ist das endgültige Aus beschlossen.

An diesem Abend fehlten für den Erhalt zwei Ja Stimmen und wenn man sich die namentliche Abstimmung anschaut, so fällt auf, dass die CDU nicht geschlossen abgestimmt hat. Mit Bürgermeister haben insgesamt 6 CDU Granden dagegen und 7 dafür gestimmt. Die CDU war sich also nicht einig und man könnte jetzt die Nein Sager verurteilen, dies wäre aber mutmaßlich nicht mal richtig. Dieses Vorgehen der CDU muss man zumindest anerkennen.

Verurteilen müsste man für das Abstimmungsverhalten vielmehr die SPD. Während die CDU nämlich in dieser sehr emotionalen Frage sich keinerlei Fraktionszwang auferlegt  oder vielleicht auch nicht gefunden hat, so hat die SPD keinerlei eigenständiges Handeln oder Abstimmen ihrer Ratsmitglieder zugelassen. Zusammengefasst muss man hier eine Selbstherrlichkeit der SPD am Bürgerwillen vorbei feststellen.  Eine Abstimmung, die nicht nach der eigenen Meinung, sondern nur nach der fraktionellen Vorgabe erfolgt, ist eine Farce und zeigt deutlich wie ernst der Bürgerwille eigentlich genommen wird. Eigentlich ist jeder nur dem Wählerwillen verpflichtet aber zugelassen wurde dies durch die SPD nicht. Hätte man sich doch auch eingestehen müssen, das man mit dem Thema rund um das Bad in der Vergangenheit vielleicht schon zu viele Fehler zu verantworten hat. Schade dass in der SPD niemand auf die Idee gekommen ist, dass man diese Fehler durch ein anderes Abstimmungsverhalten auch wieder hätte korrigieren können.  

Wir haben uns für den Erhalt des Freibades couragiert eingesetzt und gekämpft, erkennen aber die demokratische Entscheidung der Abstimmung an. Nur jetzt ist der Rat im Zugzwang. Der Antrag für ein neues Freibad in Anlehnung an die Wasserwelt ist jetzt unausweichlich und der Eine oder Andere wird sich umgucken was ein solcher Bau plötzlich kosten wird. Dagegen waren die jährlichen 150.000 Euro beantragter Zuschuss für Godshorn überheblich gesagt ein Taschengeld.